(DON’T) KILL YOUR DARLINGS

2023 Bachelorarbeit
Studierender: Arjann Jacob Härtner
Betreuerinnen: Denise Löher und Prof. Michaela Köhler

We sleep
We dream
But where do our dreams go
Where do they go when we wake up

Are mattresses like sponges
Are mattresses soaking up our dreams
Wet mattresses dripping with dreams
Leaking dreams

Why do we throw away mattresses
Why do we throw away our dreams
Are mattresses at some point full of dreams
Do we need a new dream sponge

Does this mattress come prefilled
Does this mattress contain a selection of dreams
I think we need a new mattress for this woman
I think i need a new dream for myself

Let’s throw it all away
Let’s kill our darlings
Should we?

 

Die finale Idee entstand aus einer Beobachtung meiner Umgebung. Die Straßen Stuttgarts füllen sich regelmäßig mit Sperrmüll und wunder-baren Dingen, die Menschen einfach wegwerfen. Unter anderem stellte ich fest, dass meistens Matratzen Teil dieser Müllberge sind. Ich hatte mein Medium gefunden. Matratzen stellen das perfekte Medium für meine Arbeit da, da sie die Stofflichkeit meiner vorherigen Arbeiten aufgreifen und ich sie nutzen konnte um die Idee eines Buches anzufechten. Aus der materiellen Auswahl entsteht die Metapher eines weggeworfenen, traumaufsaugenden Gegenstandes. Und alle Gedanken und Anforderungen verdichten sich zu meinem Thema.

Wir alle leben in einer Gesellschaft, die regiert wird von schnellem Konsum und dem umso schnelleren Wegwerfen. Allerdings war es nicht immer so, denn unsere Gesellschaft befindet sich in einem sich beschleunigenden Zustand. Morgens will ich etwas und bestelle es, mittags kommt es an und abends habe ich schon das Interesse verloren und am nächsten Tag steht es draußen an der Straße bereit, um abgeholt zu werden von der Müllabfuhr. Beschränkt sich dieses Verhalten nur auf materielle Güter oder lässt sich das auch mit unseren Lebensträumen beobachten?

Als Kinder wachsen wir auf mit den wunderbarsten Vorstellungen unserer Karriere, von Feuerwehrmann, der Held sein will und Leben rettet, bis zu Rockstar, der Massen begeistert oder sein Leben der Kunst zu widmen und ein Erbe von bedeutenden Werken zurücklassen will. Mit dem Erwachsen werden wird verbunden diese „verrückten“ oder „unrealistischen“ Ideen aussortiert, in einer Ecke verstauben lässt oder sie einfach ganz rauswirft und als Ergebnis eine Ausbildung oder Studium anfängt für einen Beruf, in dem man nicht abwarten kann, Feierabend zu machen oder Urlaub zu haben.

Warum muss man SO Erwachsen werden? Wer oder was ist der Grund dafür, dass wir so mit unseren Lebensträumen umgehen? Kann man einen weggeworfenen Traum wieder finden? Was ist, wenn ich meinen Traum nicht aufgeben will?

Arjann Jacob Härtner