High Fashion Foto-Workshop

Summer Workshop 2017
Studierende: Lena Jäger, Sinem Misirli, Meri Pydannah, Erdem Tikil, Dennis Eberhardt,
Laura Höntsch, Alex Späth, Ina Kreutle
Betreuer: Prof. Simon Gallus, Thomas Kärcher
Models: Laura P., Sabrina S., Theresa J., Meri P. / Visagistinnen: Adela Filtro, Pia Stockhaus / Outfits: Modeklasse des ZfG Ulm
Equipment: Christian Jorda (www.phaseone.com) und Holger Meseke (www.hensel.eu)
Location: Kieswerk Schäfer GmbH und www.roxy.ulm.de

Die beiden Kieswerkmitarbeiter fühlen sich in die zweite Staffel von „Germanys next Topmodel“ versetzt, als der Juror Bruce Darnell zitierfähige Sprüche am laufenden Band produzierte. Mit Käppi und Bier bewehrt haben sie sich zu einem kleinen Trupp zwischen Lagerhalle, Schotterbergen und Baggersee gesellt, den Dennis Schäfer aus gut eineinhalb Metern Höhe vom Steuer eines Radladers herab beobachtet. „Dennis! Draaama, Baby!“, rufen sie ihm von heiterem Glucksen begleitet zu. Lena Jäger (20) hingegen, Werbung und Marktkommunikation Studentin an der Ulmer Hochschule für Kommunikation und Gestaltung (HfK+G), ist es ernst. „Noch nicht, Dennis, warte noch!“, ruft sie dem Spross der Kieswerksbesitzer zu. Sie hatte sich um die Teilnahme am ersten High Fashion Fotografie Workshop ihrer Hochschule beworben und macht sich gerade mit einer hochauflösenden Mittelformatkamera vertraut. Um eine Fotostrecke zu erstellen, die sich für eine Mode Kampagne eignen würde, hat sie Model Sabrina ins Kieswerk bei Schemmerhofen bestellt. Die zarte Frau im edlen Designer Mantelkleid in grob und dreckig wirkender Umgebung abzulichten, erschien ihr ein interessantes Konzept. „Kinn bissle vor, Gesicht gerade!“, weist Lena sie an. Rechts von Sabrina steht Workshop Leiter Thomas Kärcher, Dozent für Fotografie und Bewegtbild an der HfK+G, gibt Tipps und wirft mit einer Plastikschaufel Mehl in die Luft. Ein Ventilator wirbelt die weiße Staubwolke hoch. Vor dem Model rieselt sie auf den anthrazitgrauen Boden. Noch ein Kontrast. Die Fotografin geht leicht in die Hocke, drückt den Sucher gegen ihr rechtes Auge und stemmt ein Bein seitlich in einen Sandhaufen. Die Kamera für rund 39 000 Euro hat die Kopenhagener Firma Phase One zusammen mit zwei weiteren Gehäusen und einer Auswahl Objektive für die vier WorkshopTage überlassen. Kommunikationsdesign Professor Simon Gallus, der den Kurs mit Kärcher betreut, hat die äußerlich schlichten Profi Kameras mit ungewöhnlich großen Sensoren von 50 und 100 Megapixeln den Studenten zum Auftakt so vorgestellt: „Wenn man die auslöst, spürt man einen Rückschlag.“ Lena drückt nun immer wieder ab. Holger Meseke der Mitarbeiter der Würzburger Firma Hensel, hat eine Blitzanlage im Wert von rund 30 000 Euro für den Workshop zur Verfügung gestellt. „Bei People oder Modefotografie komm’ ich locker mit 500 Watt pro Sekunde aus, da man ja auch offene Blenden und damit Unschärfe nutzen will.“ Weitere Shooting Locations waren noch die Wilhelmsburg, die Reithalle, das Roxy und die Hochschule. Die HfK+G Dozenten Prof. Simon Gallus und Thomas Kärcher resümieren: Die Studierenden hatten viel Spaß. Aber ihnen sei auch „bewusst geworden, dass ein professionelles Fotoshooting sehr gut organisiert sein muss und die Arbeit mit den High End Kameras sowie einer professionellen Blitzanlage sehr viel Wissen und auch Übung in der Handhabung bedarf“.